Mein System für weniger Ablenkung und mehr Fokus (freedom.to)

Wir alle wünschen uns mehr Produktivität, und wir alle haben sicher auch unsere eigenen Strategien entwickelt, um Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ein großes Problem dabei sind die vielen Ablenkungen: Handy, YouTube, Social Media, Spotify … In diesem Post möchte ich euch meine persönliche Strategie zeigen, wie ich Ablenkungen in meinem Leben reduziere. Das Ziel hierbei ist nicht, alle Ablenkungen aus dem Leben zu verbannen, denn so lästig und hinderlich sie auch sein können, machen sie dennoch Spaß. Kreative, inspirierende und andere wertvolle Inhalte auf beispielsweise YouTube möchte ich auf keinen Fall missen.

Auch wenn meine Methode weniger mit Disziplin zu tun hat, braucht es trotzdem Regeln. Die erste davon lautet: „Kein Handy vor 12 Uhr.“ Klingt für manche vielleicht einfach, für andere aber umso schwerer, und ich hatte damit anfangs auch meine Schwierigkeiten. Manche schaffen es, das Handy morgens einfach im Flugmodus zu lassen. Bei mir funktioniert das nicht. Daher schalte ich mein Handy seit ein paar Wochen abends vor dem Schlafengehen aus und lege es in eine Schublade. Das bedeutete auch, dass ich meine Gewohnheit aufgeben musste, zum Einschlafen ein Hörbuch zu hören. Das war ebenfalls gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile habe ich dadurch auch deutlich weniger Probleme beim Einschlafen.

Ohne Handy gibt es schon mal spürbar weniger Ablenkungen, die einen daran hindern, morgens schon an seinen Zielen zu arbeiten, zu lernen, zu schreiben oder was auch immer einem gerade wichtig ist. Aber ablenkende Websites kann man genauso gut über den Computer aufrufen, den man meist zum Arbeiten braucht. Hier kommt die ultimative Waffe gegen Ablenkungen ins Spiel: freedom.to.

Viele von euch benutzen vielleicht Opal, OneSec oder 1Focus, um Apps oder Websites zu blockieren. Freedom funktioniert ganz ähnlich, hat aber einen, wie ich finde, entscheidenden Vorteil: Es ist plattformübergreifend. Das bedeutet, ich habe Freedom auf all meinen Geräten installiert und kann über das persönliche Dashboard oder in der App einstellen, auf welchem Gerät welche Apps und Websites zu welcher Zeit blockiert sind. Das Ganze kostet zwar ein bisschen was, hält sich mit 40 € im Jahr aber noch in Grenzen (es gibt auch andere Pläne, #notsponsored).

Zu dem Tool lässt sich eigentlich nur sagen, dass es funktioniert. Entscheidend ist, wie man es in der Praxis verwendet. Anfangs habe ich nämlich den Fehler gemacht, anzunehmen, dass ich einfach nur 24/7 alles blockieren muss. Das funktioniert nicht! Es lässt sich nicht vermeiden, dass man wirklich mal Lust hat, Musik zu hören oder ein Video anzuschauen. Auch wenn alles blockiert ist, gibt es Wege, die Blockierung zu umgehen. Das erfordert zwar ein bisschen Aufwand, aber wenn man das ein paar Mal gemacht hat, wird es zu einer Gewohnheit, und man ist wieder ganz am Anfang.

Deshalb lautet die zweite Regel zu Freedom: „Dezidierte Zeiten auslassen, bei denen Ablenkungen erlaubt sind.“ In der Praxis sieht das bei mir im Moment so aus:

  • Montag, Mittwoch und Freitag von 17-19 Uhr: YouTube, zdf.de, ardmediathek.de etc.
  • Montag-Samstag von 17-19 Uhr: Spotify und andere Musikapps
  • Sonntag von 14-19 Uhr: YouTube, zdf.de, ardmediathek.de etc. sowie Spotify und andere Musikapps

Das 👆 sind die Zeiten, zu denen diese Ablenkungen NICHT blockiert sind, ansonsten schon.

Die Idee ist also nicht, den Konsum und die vielen Ablenkungen komplett zu vermeiden – sie sind nicht verboten. Stattdessen werden sie einfach auf einen späteren, dafür vorgesehenen Zeitpunkt verschoben, ähnlich wie es Nir Eyal in seinem Buch Indistractible beschreibt (das ich gar nicht gelesen habe). So bleibt für den ersten Teil des Tages genügend Zeit, produktiv zu sein, und am Nachmittag hat man die Möglichkeit, sich selbst und ohne Schuldgefühle zu belohnen.

Das System ist sicher nicht perfekt, und in ein paar Monaten sieht mein System wahrscheinlich wieder ganz anders aus. Trotzdem funktioniert es momentan für mich persönlich ziemlich gut. Vielleicht habt ihr ja Vorschläge und Ideen, was man noch anpassen könnte.

Ich hoffe, dass euch mein Beitrag irgendwo einen Mehrwert bringt und sich vielleicht jemand inspiriert fühlt, ein ähnliches System für sich zu entwickeln. Ich bin gespannt auf eure Vorschläge und Ideen!

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